Lügenjäger
Hilfslügen,
die die Hauptlügen stützen.
Die Lüge vom Königsweg
Die Lüge vom Glücksschmied
Die Lüge von der unmöglichen Rücksichtnahme
Die Lüge von der "ultimaratio"
Die Lüge vom unheimlichen Terrorismus
Die Lüge der guten Demagogen
Die Umfragelüge
Die Lüge vom Gewinn
Die Lüge von der Mobilität
Die Lüge vom Königsweg
Immer wenn es in Fernsehdiskussionen eng wird, haut man den Gegner mit dem Königswegsvorwurf, so als ob ein einziger Trick alle Probleme lösen könnte. Aber dass ist gerade nicht der Königsweg, sondern der Weg der Technokraten, Diktatoren und Erbsenzählern. Der gute König im Märchen versöhnt, gleicht aus und ermutigt. Es dauert lange bis alle den Mut finden die Nacktheit des falschen Königs Wachstum einzusehen. Es gibt viele Antworten für die "Zeit danach". Und sie wirken nur im Chor. Der Chor ist die Methaebene des Gesangs. Ein wenig Freiheit geben für ein mehr an Schönheit. Und die Methaebene der Politik könnte die Menschenwürde sein.
Die Lüge vom Glücksschmied
Jeder will seines eigenen Glückes Schmied sein. Die halbe Wahrheit in diesem Begriff, ist die Betonung auf die Tat, Arbeit und Initiative und nicht Lotto, Aktiengewinn oder Ausbeutung. Jeder hat durch Herkunft, Erziehung und Weltvertrauen einen anderen Schmiedehammer geformt, aber ohne Amboss kann kein Schmied arbeiten. Auf Stein kann man Nägel richten, auf Holz Bleche dengeln und auf Sand Masken formen. Die Grundlage persönlichen Erfolges ist immer eine tragfähige Gemeinschaft, eine intakte, d.h. belastbare Umwelt und Planbarkeit. Glück kann also nur geschmiedet werden wenn der Amboss gepflegt wird.
Die Lüge von der unmöglichen Rücksichtnahme
Wenn ein Unternehmer einen Markt erobern will, wird das alte Wort aus der Rittersprache deutlich. Bei einem Schwertkampf verliert der Ritter seine Träger und Knappen wenn er zum Schlag ausholt und keine Rücksicht übt. Wer beim "Aufstieg" keine Rücksicht "übt" wird an der Spitze einsam und blind für seine Mitmenschen. Auch wer nicht darauf achtet, dass seine Mitarbeiter Schritt halten können und den Weg nicht mehr verstehen wird bald im Teufelskreis der Verdrossenheit zerrieben.
Die Lüge von der "ultimaratio"
Diese Lüge, vom Krieg als letztes Mittel der Politik ist selbst bei friedliebenden Menschen ein Begriff. Aber er zeigt, das, entweder die Politik von Anfang an zum Krieg führen sollte (2.Weltkrieg) oder die Politik so dumm (im Sinne dieser Thesen) war, das Krieg als letzte Dummheit im Blickfeld der Scheuklappen übrig blieb (1.Weltkrieg). Heute (2005) gibt es wieder Stimmen, besonders im Kapitalistenlager, die zunächst ironisch oder sarkastisch, darüber spekulieren. Wer aber die Gesetze des Wachstums nicht wahrhaben will und seinen Erfolg zu seiner Ideologie gemacht hat, muss zerstören um sein Weltbild zu schützen.
Die Lüge vom unheimlichen Terrorismus
Alle tun so entsetzlich betroffen über die schrecklichen Bombenanschläge, aber wir wussten seit 1972, dass es so kommen mußte, wie Henry Kissinger im Buch vom Club of Rome zitiert wird. Eine faktische Ungerechtigkeit wird durchs Vergleichen mit billigen amerikanischen Fernsehfilmen potenziert. Je länger wir uns stur stellen, desto leichter haben es die Hassprediger, und desto schwerer wird schon ein erstes Gespräch. Und je länger wir nur gegen die Terroristen kämpfen, desto ähnlicher werden wir ihnen.
Die Lüge der guten Demagogen
Auf- oder Abschwung sind Kinkerlitzchen, wenn ein Land durch Egoismus, Ignoranz und Misswirtschaft zum Sanierungsfall geworden ist. Früher gingen Kulturen unter, gestern führten die Staaten Kriege und Heute müssen wir lernen diese sinusförmigen "Langen Zyklen" zu verstehen. Dabei folgt man leider den Warnern nicht im negativ gekrümmten Anstieg der Sinuskurve, sondern erst im negativ gekrümmten Abstig der Kurve, was zur Folge hat dass, trotz positiver Krümmung die hoffnungsüberfrachteten Demagogen weiter für den Zwangsläufigen Abstieg verantwortlich gemacht werden. Dann werden sie oft weggejagt, oder werden diktatorisch und korupt. Je inteligenter und je früher wir das erkennen, desdo flacher wird die Sinuskurve.
Die Umfragelüge
Heute
wird gern mit Umfragen Meinung gemacht. Nicht nur dass Politiker sich nur
ans Licht trauen wenn sie von irgendeiner Umfrage getragen werden, nein
Interessengruppen geben Umfragen in Auftrag, die eine Positive Aussage herauskitzeln
sollen, mit der dann nach dem „Fliegengesetz“ eine Meinung verstärkt
wird und die Zweifler eingeschüchtert werden. Nach zwei oder drei Durchläufen
ist dann eine neue „Stammtisch- und B,logger-meinung“ „geBILDet“
Oder
harmloser. Bombastische Stimmungsbarometer wie „Perspektive Deutschland”
deren Fragen so doppeldeutig sind, dass sie kein denkender Mensch ehrlich
beantworten kann.
Und dann die suggestive Ergebnisdarstellung, mit abgeschnittenen Skalen,
falschen Bezugsgrössen und Absolut-Prozent-Wert-Vertauschung je nach
Bedarf
Wir dürfen nur Umfragen ernst nehmen (nicht glauben) die
nach der “skeptischen Methode” nach Karl Popper erstellt wurden. Ich muss
die Falsifizierung (Verneinung) meiner Frage provozieren, das heisst antisuggestiv
fragen. Zum Beispiel: die Atomlobby muss fragen ob “mehr in alte unsichere
Kraftwerke oder mehr in Solartechnik investiert werden soll” Umfragen nach
diesem Kriterium könnten sich mit einer Art “Stiftung Wahrheitstest”
schmücken
Die Lüge vom Gewinn
1, Es ist für alle ein Gewinn, wenn jeder fleißig, ehrlich
und kreativ ist, aber Profit entsteht
durch Mangel, Vorsprung, Sucht und Angst. (Markt-Korrelationsformel)
In einem transparenten
Markt könnten alle zufrieden und fleißig sein, wenn die Klugen
und "Reifegeprüften" ihren Stolz in die Effizienz und nicht
in ihren Geiz setzen würden. Bis dahin braucht es politischen Konsens
über Gewinne.
2. Privatisierung ist nur für Kapitalbesitzer und Banken ein Gewinn. Höhere Effizienz wird durch durch den Wettlauf um das billigste Produkt aufgefressen. Diese Kosten werden versteckt und auch den Kindern aufgebürdet.
Die Lüge von der Mobilität
Gerne wird, von Kapitalgläubigen
Wirtschaftsführern, die Halbwahrheit von der Not-wendigen Mobilität
der Arbeiter, aus dem Sack gezogen. "Haltet den Dieb" rufen sie, und alle Nichtbetroffenen
nicken, dann Jeder kennt vervielfältigte Beispiele
aus der Presse.
(Über mobiles Kapital,
mobile Wissenschaftler und mobile Flüchtlinge wird dagegen gejammert.)
Selbstverständlich machen sich viele auf, wenn irgendwo Öl oder
Gold gefunden wird oder wenn Kartoffelkäfer,
Heuschrecken (die echten) oder Kindersoldaten ein Land verwüsten. Aber
sind wir schon soweit runtergekommen, haben wir aufgegeben ein zufriedenes
Leben zu suchen?
Transportiert meinetwegen Güter und Fabriken
in Zügen durch die Nacht aber nicht Mütter,
Väter und Familien in die Fremde. Wie sollen wir, so unser
Land lieben lernen?
Wo soll sich denn Gestaltungswille, Flexibilität und Hoffnung fest machen? Denkfaule lassen immer die Schwächsten
zuerst über die Klinge springen.
Glaubt ihr noch, dass ein Auto schneller als ein Fahrrad ist? Ivan Illich hat schon vor langem vorgerechnet, das die Arbeitszeit für Kauf und Unterhalt zur Fahrzeit addiert werden muß. Und außerdem, lebt länger wer sich selbst bewegt, also auto-mobil ist. Und spart bei jedem Kilometer 15 Cent Gesundheitskosten.